Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Dienstag, 27. Januar 2009

Die Schöne und der Drachenbaum

LA PALMA / Urwälder, Bergketten, Schluchten, Wasserfälle und Vulkane: „Natur pur“ auf der immergrünen Kanareninsel.
VON UDO SAGL- Rot, gelb, grün, blau. Was für ein prächtiger Regenbogen, der sich da über den Atlantik wölbt! Und dort, gleich daneben, wie schwarze Perlen silhouettenhaft am Horizont aufgefädelt, die Umrisse der Nachbarinseln. „Teneriffa, La Gomera und El Hierro“ – Reiseführer Joss zählt sie der Reihe nach auf – und er strahlt dabei über sein ganzes braun gebranntes Gesicht.Joss, ein gebürtiger Holländer, lebt seit Jahrzehnten auf La Palma. Er kennt die Kanaren wie seine Westentasche, seine zweite Heimat, die ihm all das gibt, was er einst zu Hause vermisst hat: Wärme und ewigen Frühling. Tausende Aussteiger aus Mitteleuropa haben es Joss gleichgetan. „La Palma ist ein guter Ort zum Leben“, sagt er. „Einfach schön. Noch ein bisschen schöner als die anderen Inseln hier.“Ja, der Name sagt eigentlich schon alles: „La Bonita“, „die Schöne“, heißt La Palma bei den Spaniern. Was vor allem an der reizvollen Ursprünglichkeit, an der prächtigen Naturvielfalt, an der einzigartigen Landschaft liegt.Gebirge, Vulkane, Nebelwälder, Steinwüsten, Steilküsten, Sandstrände – kaum ein anderer Flecken dieser Erde hat auf so kleinem Raum so viel zu bieten. Lorbeerwälder: „Dschungel“ mit Vegetation aus der Urzeit. Knapp 47 Kilometer lang und 28 Kilometer breit, präsentiert sich La Palma vor allem als Paradies für Wanderer. Fast die Hälfte der Insel ist bewaldet, und ein 200 Kilometer langes Wegenetz erschließt ihre Naturwunder. Wobei der riesige Krater Caldera de Taburiente mit 2500 Meter hohen Gipfeln, mit unzähligen Wasserfällen und dichten Kieferwäldern als beliebtestes Ziel gilt. Nicht weniger eindrucksvoll erscheinen die dschungelartigen, immergrünen Lorbeerwälder von Los Tilos, die wie in Urzeiten Bergrücken und Schluchten mit fast undurchdringlicher Vegetation überziehen. Im Süden der Insel wiederum ist der „Tanz auf dem Vulkan“ die Hauptattraktion. Ein schmaler Spazierweg erschließt den Kraterrand des San Antonio, der 1677 zum vorerst letzten Mal aktiv war. Ein herrlicher Panoramablick belohnt Wanderer für die Mühen des Aufstiegs. Farbkontraste wie aus dem Bilderbuch: Pechschwarzes Lavagestein, azurblaues Meer und dunkelgrüne Bananenplantagen offenbaren rundherum die bunte Fülle von La Palma. „Vulkanwein“ und Zigarren für die echten Genießer. An den Hängen des San Antonio gedeiht „Vulkanwein“, ein besonderer Tropfen. Und auch der Tabak wird weltweit geschätzt. „Unsere Zigarren schmecken genauso gut wie die aus Kuba, aber man zahlt viel weniger dafür“, grinst Reiseführer Joss, ein überzeugter Kettenraucher, während er genüsslich pafft und weiter von „seiner“ Insel schwärmt. La Palma ist also nicht nur schöner, sondern auch fruchtbarer und uriger als die Schwesterinseln. Dafür spricht laut Joss auch der Drachenbaum Drago, die fast schon ausgestorbene Wappenpflanze der Kanaren, die noch weite Teile der dünn besiedelten Nordküste prägt.
So sehen Gäste unsere Insel. Wer weiterlesen möchte hier ...

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