Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Samstag, 14. Juli 2012

Kanarische Bananen auf den Müll

1 Million Kilo Bananen landen wegen Preisabnahme auf dem Müll

Eine Kombination aus den Sommerferien und eines erhöhten Wettbewerbs an saisonalen Früchten ist Schuld, dass auf den Kanaren mehr als eine Million Kilogramm Bananen der Inseln auf dem Müll und ein kleinerer Teil bei sozialen Organisationen landen.

Wenn ich solche Mitteilungen höre, stellen sich meine Nackenhaare alle Jahre wieder in die Höhe. Meist in den Sommermonaten, wenn aufgrund der Wärme die Bananen besonders schnell reifen und die Nachfrage sinkt, kommt es zu diesen sinnlosen Vernichtungsaktionen.
Alles nur zum Wohle der Bananenanbauer um den Preis zu schützen.

Der Markt, zu 95 % das spanische Festland, kann rund 4 Millionen Kilo Platanos aufnehmen. Produziert werden aber auf den Kanarischen Inseln rund 6,5 Millionen Kilo Bananen. Der Löwenanteil von rund 40 % allein auf La Palma.
Um den Preis zu halten müsse der Überschuss vernichtet werden. Es sind nicht die meist kleinen Anbauer, sondern die hilflose Politik der Verbände und die Unterstützung der EU Beamten, die diesen Skandal erst möglich machen.

Nur 400 km entfernt in Afrika hungern die Menschen und hier werden wertvolle Lebensmittel vernichtet. Keiner kommt auf die Idee ein paar Schiffsladungen als Spende nach Mauretanien, Mali oder Senegal zu schicken. Das würde sicher nicht das Preisgefüge in Europa durcheinander bringen. Es ist ein schnell verderbliches Lebensmittel das nicht weiter gehandelt werden kann.
Auch macht man sich keine großen Gedanken, was aus dem Überschuss sonst noch für ein Endprodukt hergestellt werden könnte. Bananensaft zum Beispiel !

Vor allem die Subventionspolitik der EU macht diesen Irrsinn erst möglich. Mit Subventionen wird der Bananenanbau gefördert und mit Subventionen der Überschuss dann wieder vernichtet. Würden die Anbau Gelder begrenzt gäbe es weniger Anbaufläche und das Überschussproblem wäre auch gleich mit erledigt.
So weit möchte oder will aber niemand denken. Bei Lebensmittelvernichtungs- Aktionen, ob Tomaten oder Orangen in Andalusien oder Bananen auf  den Kanaren hört bei mir der Spaß und das Verständnis aber auf. Es ist Geldgier und purer Kapitalismus und hat mit Menschlichkeit nur noch wenig zu tun.

9 Kommentare:

  1. Ein findiger Konditor müsste sich ein tolles Rezept erdenken, wie die Bananen in Form eines leckeren Trockenfruchtproduktes verarbeitet werden kann. Als Spezialität und länger haltbar.
    So wie haltbares Früchtebrot. Oder gibt es schon Bananenpulver für die Lebensmittelindustrie?
    Habe echt keine Ahnung, aber auch mir schwillt der Hals.

    LG
    Frauke

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  2. ´´Um den Preis zu halten müsse der Überschuss vernichtet werden´´

    Kapitalismus halt...

    Kotzen ist...

    Mfg

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  3. Ja das ist mal der Knaller. Hier gibt es Familien die haben Mitte des Monats nichts mehr auf dem Tisch zu Essen, und die Penner Hauen das auf den Müll.
    Wo ist da noch Sozialegerechtigkeit. Bei dennen gehts doch nur noch um Kohle Kohle Kohle. Echt schlimm dieses Zeitalter

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    1. Hallo Anonym

      "Wo ist da noch Sozialegerechtigkeit. Bei dennen gehts doch nur noch um Kohle Kohle Kohle. Echt schlimm dieses Zeitalter"

      Ich bekomme bei sowas auch den absoluten Hass.

      Wie hieß das damals in der BRD, Butterberg und Milchsee. Gut beides sind keine Südfrüchte aber auch da war Überfluss vorhanden. Die DDR hatte den Überfluss nicht und musste da darben in dem Bereich, warum auch immer.

      Mir kommt das so aus der Distanz in etwa so vor, wie wenn man spielt. Da spielen Raubtierkapitalisten mit Lebensmittel so ein Game "Sim-World".

      Also bin ich nun Mensch und nicht Raubtierkapitalist hätte ich Gefühle und würde Lebensmittel zum Wohle meiner Menschen verschenken. Aber genau damit lässt sich Paoier nicht bedrucken denn es währen ja nur Gefühle ohne materiellen Gegenwert. Hier in Deutschland darfst Du als Notleidender nicht mal Mülltonnen der Supermärkte durchwühlen nach etwas Brauchbaren, denn das ist Diebstahl. In meinen Augen noch perverser.

      Zum Feuer:

      Hoffentlich hat Spanien noch Sprit für die Löschflieger, Griechenland hat aus diesem Grund schon um Unterstützung in Italien angefragt.

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    2. Mist wieder Zweideutig:

      "Also bin ich nun Mensch und nicht Raubtierkapitalist hätte ich Gefühle und würde Lebensmittel zum Wohle meiner Menschen verschenken."

      Ich hab Mitgefühl, wobei Raubtierkapitalismus eine Beleidigung fürs Tier ist. Ein Tier würde nie seine Quelle zum Erliegen bringen. Bevor das we falsch versteht ;-).

      Die EU macht das leider gerade und Lebensmittelvernichtung ist eigentlich Frevel den auch die Kirchen anprangern sollten. Ich hab zwar nix mit denen am Hut, aber verwundern tut mich das schon. Dafür haben wir es hier in Deutschland mit jüdischen und muslimeschen "V*rh*uten, sorry da kann man irre werden. Als gäbe es keine anderen Probleme 8-(!.

      Könnte ich Wolken rumschubsen würde ich die euch schicken, also viel Glück und genügend Spritt.

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    3. Die Idee mit den Wolken gefällt mir. Von denen haben wie hier in Schleswig-Holstein zur Zeit mehr als genug.
      Und was den Spritt betrifft: Sicher lässt sich Biospritt aus den überzähligen Bananen herstellen. Dann hätte der Wahnsinn der "Entsorgung" wenigstens noch einen Zweck.
      LG
      Frauke

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    4. Entschuldigung aber der Mensch ist ein Tier. Und ein Tier egal welcher Gattung würde seine Nahrungsquelle usw. sehr wohl so lange ausbeuten bis sie versiegt.

      Und man merkt, dass der Verfasser dieses Artikels Null Ahnung von BWL insbesondere der Mikroökonomie hat, denn wenn man den Überschuss einfach nach Afrika usw. verschenkt zerstört das natürlich den Preis, schließlich leben wir in einer globalen Welt und nicht sich ineinander geschlossenen Wirtschaftskreisläufen die von externen Effekten kaum bis nicht beeinflusst werden.

      Btw die Bauern, die die Bananen anbauen müssen schließlich auch von etwas leben. Schuld an diesem Dilemma ist einzig und allein der Staat der sich zu stark in die Wirtschaft mit Subventionen einmischt.

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  4. Hallo Manfred,

    ich kann dir nur Recht geben, auch mir Nackenhaare-aufrecht, und dieser ganze Subventionsschwindel gehört mehr als an den Pranger...

    Grüße vom auch brennenden Teneriffa
    Claus

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  5. Das Schlimmste was man machen könnte wäre es, die Bananen in den Senagal zu verschenken oder zu Spottschpreisen zu verhökern.
    Das passiert schon mit genügend anderen Lebensmitteln und hat die Kleinbauern in den Entwicklungsländern in den Ruin gestürzt!
    Hier eine Doku zum Thema:
    https://www.youtube.com/watch?v=9UQwFLkTcWk

    In der Doku ist es Huhn, aber bei Zucker, der Milch, Tomaten, Mais und anderen Lebensmitteln ist es das selbe, dass billige Lebensmittelimporte aus den USA oder der EU für Hunger in der sog. Dritten Welt sorgten und die Bauern dort Bankrott gingen.

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