Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Mittwoch, 10. August 2011

Weitere Erdstösse auf der Nachbarinsel El Hierro

Die Erde unter dem Golfotal auf der Nachbarinsel El Hierro kommt nicht zur Ruhe. Nach Tagen relativer Stille, ereignen sich seit dem Wochenende wieder täglich über 150 Erdstösse. Die Stärke liegt wohl meist unter 2,0 auf der Richterskala und ist damit kaum bemerkbar. Aber die rasche Abfolge der Beben ist ungewöhnlich.


Schwache Erdbeben ereignen sich auf den Kanaren ständig. Meist auf den westlichen Inseln Teneriffa, La Palma, El Hierro und La Gomera. Alle Inseln sind vulkanischen Ursprung und durch Meeresvulkane entstanden. Normal werden im Jahresverlauf auf allen Inseln zusammen ca. 1000 Beben registriert. Diese Zahl erreichen wir im Moment alleine auf El Hierro innerhalb weniger Tage und das ist schon bedenklich. Alle Erdstösse werden im Gebiet des Golfotales, also auf der Nordwestseite von El Hierro gemessen.


Das Golfotal, und damit habe ich mich 2010 bei den Recherchen zu meinem Buch " Geheimnisvolles El Hierro" intensiv beschäftigt, entstand vor erst 20.000 Jahren aus dem Hauptvulkan der Insel. Durch einen gigantischen Erdrutsch, der einen Tsunami auslöste, mit schweren Folgen bis in die Karibik, entstand dieser Halbkrater. Der Vulkan ist nach wie vor vorhanden, jedoch auf der Inseloberfläche kaum mehr sichtbar.
Genau in diesem Kraterkessel werden die jetzigen Erdbeben festgestellt.

Die Grafik verdeutlicht die Quelle, also den Ausgangspunkt der Beben. Die Mehrzahl kommt aus einer Tiefe von 10 - 12 km.
Es wird vermutet, daß sich zur Zeit große Lavamassen im Untergrund verschieben und dadurch Erdstösse auslösen. Durch die Verlagerung von Lava in neue Magmakammern entsteht neuer Druck, der sich im Extremfall nach oben entladen kann. Wie ein Ventil würde sich die Erdkruste öffnen und ein neuer Vulkan entstehen.
Es bleibt also interessant die weitere Entwicklung zu verfolgen. Mehr als Beobachten ist zur Zeit nicht möglich.
Wer sich über den aktuellen Stand informieren möchte, sei die Seite AVCAN empfohlen, der auch die Grafik entnommen wurde.


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