Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Erste Unwetter Schadensbilanz

NEWS:
 

Es ist wohl noch zu früh eine Bilanz des gestrigen Sturmes zu ziehen, aber ein erster Blick in das nächste Umfeld genügt um das Ausmaß abschätzen zu können. Unsere liebevoll aufgezogenen Platanos, erstmals richtige Früchte und das auf 430 Höhenmeter, haben es wohl nur teilweise überlebt. Das Meer vom Sturm aufgewühlt hat am Dienstag Teile der Altstadt von Santa Cruz bis zu 40 cm unter Wasser gesetzt. Vor allem die verlängerte Fußgängerzone, die Anselmo Brito um den Bereich der Placeta, konnte nur mit Gummistiefel durchwatet werden. Im Norden um Los Sauces hat der Sturm ganze Plantagen umgelegt und in Mazo sind weiter Anwohner evakuiert.
Im Westen hat man von dem Spuk nur wenig verspürt. Wie mein Kollege Mathias aus El Paso berichtet gibt es im Westteil nur "normalen Landregen". Das ist eigentlich verwunderlich, da das ganze Wetterunheil vom Westatlantik kommt.
 
Wie sieht es nun heute Vormittag aus? Der Sturm hat sich gelegt, dafür gießt es nun in Strömen. Die genaue Niederschlagsmenge kann ich zur Zeit nicht feststellen, da mein Regenmesser ausgefallen ist.
Für den Flugverkehr dürfte es im Moment wegen der fehlenden Fallwinde keine Probleme geben.
 


Wie viele wissen bin ich seit über einem Jahr mit den Vulkanaktivitäten auf El Hierro (El Hierro-Blog) beschäftigt. Genauso beobachte ich natürlich die Aktivität unter La Palma. Wenn Sie sich links die Seismo Aufzeichnung von La Palma vom gestrigen Tag anschauen, fällt Sonderbares auf. Ab 13.30 Uhr wird die Strichlinie (grün) immer dicker. Ein untrügliches Zeichen für ein Bebenzittern mit zunehmender Tendenz. Man nennt das Ganze auch "Tremor". Kleine Beben die sich so eng aneinander reihen, daß sie ein breites Band ergeben. Der Seismograf zeichnet alle Erschütterungen auf. Nicht nur vulkanische Beben sondern auch Erdrutsche oder die Vibrationen die von schweren Baumaschinen verursacht werden.

Gestern um die Mittagszeit setzte auf La Palma ein sintflutartiger Regen ein der innerhalb kürzester Zeit die Barrancos (Schluchten) mit Wasser füllte. Die sonst trockenen Barrancos verwandelnden sich in Minutenschnelle in reissende Ströme und das Wasser schoss aus den Bergen Richtung Meer. Die dadurch verursachten Erschütterungen wurden als Tremor aufgezeichnet.
Also auch auf dem Seismografen können Starkregen und die Folgen abgelesen werden.
 

Wie geht es nun weiter?


Nach der Vorhersage der AEmet wird es weiter regnen. Heute noch stark, aber in den kommenden Tagen mit abnehmender Tendenz. Bis Sonntag sollten wir uns auf Regenschauer schon noch einstellen. Der Sturm hat seinen Zenit überschritten, obwohl für heute noch Böen bis 90 km/h möglich sind. Nun haben wir also unseren Regen und die Natur und auch das Unkraut kann ungehindert wachsen.

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