Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Mittwoch, 5. November 2008

Das Gesundheitssystem auf La Palma


Auf La Palma gibt es eine Vielzahl von niedergelassenen deutschsprachigen Ärzten. Touristen und Residenten mit europäischem Sozialversicherungsausweis können nur Leistungen im Rahmen der spanischen Sozialversicherung in Anspruch nehmen. Wenn sie sich von privaten Ärzten behandeln lassen wollen und keine private Krankenversicherung oder Zusatzversicherung besitzen, so zahlen sie die Behandlung selbst. Selten übernehmen deutsche Krankenkassen Leistungen die im Ausland in Anspruch genommen wurden. Die niedergelassenen Ärzte aus Deutschland arbeiten in der Regel nur für Privatpatienten, also nicht für die spanische Sozialversicherung, obwohl sie das, wenn sie wollten, auch könnten! Hier müssen Sie als Patient meist cash zahlen.
Sozialversicherte haben keine freie Arztwahl, sondern werden durch die Centros de Salud oder durch das öffentliche Hospital betreut. Die meisten Palmeros haben keine Privatversicherung oder eine private Zusatzversicherung.
Die örtlichen gelben Seiten ‘Paginas amarilla’ enthalten eine umfangreiche Liste mit sehr guten einheimischen Ärzten und Zahnärzten, hier‘Dentistas’ oder ‘Clinicas Dentales’genannt, bei denen eine Behandlung gut und weitaus günstiger ist. Allerdings gilt es hier die Sprachbarriere zu überwinden.
An dem staatlichen System in Spanien sind so gut wie keine deutschen Ärzte beteiligt, da das Gehaltsniveau weit unter dem deutschen liegt - egal ob der Arzt in einer Klinik oder in einem der ambulanten Praxiszentren (consultarios) des Nationalen Gesundheitsdienstes (INSALUD) als angestellter Arzt tätig ist. Privatärzte in den touristischen Hochburgen können ihre Preise theoretisch selbst bestimmen.
Die Ausbildung der Ärzte an spanischen Universitäten und Kliniken ist sehr gut! Im Grunde gibt es also auch für ältere Residenten keinen Grund, einen spanischen Arzt nicht aufzusuchen. Das öffentlichen Hospital von La Palma genießt einen sehr guten Ruf, auch wenn es personell unterbesetzt ist. Die Spanier gehen, wenn sie ernsthaft krank sind, in das öffentliche Hospital. Auch die zahnärztliche Behandlung ist generell sehr gut. Die meisten Kliniken und Ärzte befinden sich technisch auf dem neuesten Stand.
Das Hospital verfügt über eine 24-Stunden-Notaufnahme. Rentner und Arbeitslose sind von der Zuzahlung verschriebene Arzneimittel befreit.
Bürger aus EU-Ländern erhalten gegen Vorlage der Europäischen Krankenversicherungskarte (EKVK) kostenlose medizinische Behandlung auf den Kanaren.
Apotheken heißen in Spanien ‘Farmacias’. Sie sind an einem leuchtenden grünen Kreuz zu erkennen. In Apotheken bekommen Sie alle verschreibungspflichtigen und rezeptfreien Arzneimittel. Apotheken sind nicht rund um die Uhr geöffnet. Die wechselnden Notapotheken (farmacias de guardia) sind extra gekennzeichnet oder müssen erfragt werden.

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