„Obwohl wir vor allem eine von der Landwirtschaft geprägten Insel sind, hervorragende Böden und eine gute Wasserqualität haben, werden die meisten Lebensmittel, die auf La Palma konsumiert werden, von außen importiert“, kritisierte Martín. Paradoxerweise stammen rund 85 Prozent der frischen Lebensmittel nicht von La Palma.
Innerhalb der nächsten vier Jahre sollte es möglich sein, die Landwirtschaft so weit zu stärken, dass etwa die Hälfte des Bedarfes von der Insel selbst gedeckt wird. Das würde eine wesentlich geringere Abhängigkeit von anderen Märkten sowie ein gesichertes Einkommen für die Bauern bedeuten. Nur so könne man die junge Generation animieren, auf brach liegende Felder zurückzukehren. „Natürlich stehen wir in direkter Konkurrenz mit Anbietern aus dem Ausland, die zu günstigen Preisen produzieren können. Aber würde die Landwirtschaft bei uns gut durchdacht, wären vielleicht einige Produkte immer noch teurer, andere dafür wiederum billiger, weil der Transport wegfällt“, schätzt der Aspa-Vorsitzende. Voraussetzung sei allerdings eine gute flächendeckende Planung. „Wenn ich einem Hotelier heute frischen Salat anbiete, aber morgen keinen habe, wird er auf verlässlichere Lieferanten zurückgreifen. Haben wir aber ständig Nachschub an frischem Salat, haben wir auch eine Chance, uns als Lieferanten zu etablieren“, meinte er weiter.
Das meint also der Präsident des Bauernverbandes Aspa, Miguel Martín, und fordert in einem persönlichen Gespräch mit der Inselpräsidentin von La Palma, Guadalupe González Taño schnelle Maßnahmen. Das ganze Interview können Sie im kanarenexpress.com nachlesen.
Reichlich spät für einen Bauernverband. Die palmerische Landwirtschaft wurde in den letzten 15 Jahren sträflich vernachlässigt, wohl auch weil der Bauernverband geschlafen hat. Konnte in früheren Jahren die Insel sich noch selbst ernähren und landwirtschaftliche Produkte -nicht nur Bananen- exportieren, so müssen heute als Beispiel Kartoffeln, aus Irland und Israel eingeführt werden. Ein Armutszeugnis wohl wissend, daß auf La Palma dreimal pro Jahr eine Kartoffelernte möglich ist.
Investiert wurde stattdessen in glotzige Prestige-Bauprojekte und in den Tourismus. Gut - das hat Arbeitsplätze geschaffen, aber nur für eine begrenzte Dauer. Heute ist man aus der Not heraus, bei über 30% Arbeitslosigkeit bleibt auch nichts anderes übrig, schlauer geworden und wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
Nun nützt jammern und bedauern nicht viel, - anpacken und zwar schnell, heißt jetzt die Devise. Aufgegebene und brachliegende Felder wieder bewirtschaften, Wasser steht genügend zur Verfügung, Klima und Wetter sind auch optimal- und zumindest die Palmeros selbst wieder mit eigenproduzierten Lebensmittel versorgen. Spätere Exportmöglichkeiten auf die restlichen Kanarischen Inseln nicht ausgeschlossen.
Das noch zur Verfügung stehende Geld in die richtigen Kanäle leiten und nicht eine sterbende Bananenindustrie mit Millionensummen künstlich am Leben halten.
Endlich aufwachen und nicht auf Wunder hoffen.
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