Unsere Tour II führte uns heute in den Norden der Insel. Unheimlich anmutende Tunnels durch die Berge lassen nur vermuten wieviel Schweiß beim Bau damals geflossen sein muß. Es ist kein Wasserstollen, auch kein Fußgängertunnel sondern wir sind mit dem Fahrzeug hier durchgefahren. Es ist die alte Nordverbindung zwischen Barlovento und Garafia die durch drei derartige Tunnel führt. In den 2 Stunden mit mehreren Zwischenstopps, die wir für diese Strecke benötigten, begegnete uns nur ein alter Landrover mit Ziegenfutter beladen.
Die Spuren der vulkanischen Vergangenheit sind hier überall sichtbar. Kräftig rot leuchtendes Picon (Lava) im Mittelteil, eingerahmt von lila Picon zeugen von einem hohen Eisenanteil (Foto unten). Durch Bergrutsche oder Erdarbeiten werden diese Strukturen freigelegt, die sich bei der Entstehung der Insel vor ca. 2 Millionen Jahre abgelagert haben. Die Oberfläche ist längst mit einer Humusschicht abgedeckt und bewachsen.
Aber auch kleine Drago-Haine (Drachenbaum) finden sich im Norden. Der Urbaum der Kanaren - in Wirklichkeit ist es kein Baum sondern ein Liliengewächs - oft mehrere hundert Jahre alt, erwecken den Anschein, daß hier die Zeit stehen geblieben ist. Der Norden von La Palma ist nur dünn besiedelt. Die Jugend ist bereits vor Jahren in die Ballungszentren Los Llanos und Santa Cruz weiter südlich gezogen. Zurück blieben die Alten die von Tierzucht und Ackerbau wie seit Vater- und Urgroßvaterzeiten leben.
Auf dem Programm stand natürlich auch der Besuch einer Bananenpackerei von CUPALMA in Barlovento. Der Haupterwerbszweig unserer Insel sind die Bananen. Ca. 70% der Inseleinnahmen werden durch den Export unserere "Platanos" erzielt. Eines der Hauptanbaugebiete ist der Nordosten bei San Andres y Los Sauces und Barlovento.
Moderne Cooperativas (Genossenschaften) verarbeiten die von den Bauern angelieferten Platanos. Hier werden sie geschnitten, gewaschen und in entsprechende Kartons verpackt. Auch wenn der Aufdruck unterschiedlich ausfällt - drinnen ist immer "Platanos Made in La Palma". Die Bananen werden wie zu sehen grün geerntet, verarbeitet und gekühlt mit dem Schiff nach Festlandspanien weiter geschickt. 98 % unserer Platanos-Ernte landet so in den Supermärkten im Norden.
Morgen geht es weiter mit dem Teil III unserer La Palma Exkursion. Kultur, Tradition und altes palmerisches Handwerk steht auf dem Programm.
Zu El Hierro:
AntwortenLöschenDer im gesamten kanarischen Archipel seit allen Zeiten südwestwärts wandernde Schwerpunkt der magmatischen Aktivitäten scheint das Ergebnis der Norddrift der afrikanischen Platte zu sein. Geologisch kurzfristig wird es am Zipfel von El Hierro oder jenseits davon weiter köcheln, ohne dass die übrigen Kanaren erkalten. Irgendwie ganz einfach und logisch und doch unberechenbar.