Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Donnerstag, 3. Oktober 2013

ISS am Himmel und die Sorgen am Boden

NEWS:

Zu sehen war sie - die ISS Raumstation am Mittwochmorgen kurz vor Sonnenaufgang über der Ostseite von La Palma. Bei fast wolkenlosem Himmel raste sie innerhalb von wenigen Minuten (ca. 3 Minuten sichtbar) von Nordwesten nach Südosten. Auf dem Foto konnte ich sie allerdings nicht ablichten. Dafür entstand aber eine Morgenaufnahme, mit dem auf dem Rücken liegenden Mond (links oben), dem Teide von Teneriffa (Bildmitte) und dem beleuchteten Flugplatz von Mazo.


Regen gab es gestern auch - ab 10.00 Uhr öffneten sich die Schleusen. Gemessen habe ich für Mazo (180 m ü.M.) 19,8 L/m². Auf der Westseite oberhalb von El Paso waren es gar 26,7 Liter.
Der bereits für vergangenen Freitag/Samstag erwartete Regen kam also doch noch, nur mit 4 Tagen Verspätung.
Da die wenigsten Dächer auf La Palma Regenfest sind, hatte nun jeder die Gelegenheit seine Schwachstellen aufzuspüren und bis zu den großen Regenfällen ab Ende November, abzudichten.

La Palma kämpft ums Überleben

Ganz so dramatisch sieht es de facto noch nicht aus. Es gibt zwar eine hohe Arbeitslosigkeit von über 30% und einen kräftigen Einbruch bei den Touristikzahlen.
Verhungert ist aber noch niemand.

Natürlich muss in vielen Haushalten der Gürtel enger geschnallt werden. Die Boom Zeiten mit immer mehr Umsatz und Wachstum und mehr Einkommen sind vorbei und werden so schnell auch nicht wieder kommen.
Auf die fetten Jahre folgen ja bekanntlich sieben magere Jahre.

Viele haben sich blenden lassen und für jede etwas größere Anschaffung einen günstigen und oft aufgedrängten Kredit genommen. Ans Sparen dachte hier niemand. Ein neues Auto, eine Eigentumswohnung oder ein Großeinkauf auf Teneriffa. Alles war möglich.

Konsum auf jede erdenkliche Art und Weise war Inn. Die alte und bewährte Tugend der Hamster und Eichhörnchen wurde aus dem Gehirn verdrängt. Sparen war Out.

Die Politiker und Banken haben es vorgelebt, propagandiert und dazu gerade zwanghaft aufgefordert. Oft war es sowieso eine Personalunion mit Politikern im Vorstand oder im Aufsichtsrat.
Einen oder mehrere gutbezahlte Nebenjobs können auch nicht schaden, war deren Devise.

Geld, Macht und Ansehen für die vermeintlich schlaue Elite.

Das machte dann das Bankenunwesen wie es so schön heißt: "Systemrelevant" - also Rettungswürdig. 12 Milliarden Euro kostete letztendlich nur dieser Spaß bis heute.

Die Falle war gestellt und schnappte nun zu.

Erbarmungslos - die Baublase platzte und die Mitarbeiter wurden auf die Straße geschickt. Noch überbrückte für eine gewisse Zeit das Arbeitslosengeld die wirtschaftliche Lage. Nun geht es aber ans Eingemachte.
Die Banken wollen ihr Geld zurück. Der geglaubte Rückhalt in Form eines eigenen Häuschens wird weit unter den Herstellungskosten zwangsversteigert. Zurück bleiben nur die Restschulden.

Darlehensschulden und die früher ach immer so freundliche Bank im Nacken, laufender Lebensunterhalt und kein Einkommen - das passt irgendwie nicht zusammen.

Das Eine ergibt dann zwangsläufig auch das Andere. Weniger Geld bedeutet auch weniger Konsum. Nicht nur die Supermärkte, die Gastronomie, die Werkstätten, sondern auch das Fliegen und Reisen wird weniger.

So ist der insulare Flugverkehr in 2013 bisher um mehr als 20% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum eingebrochen.
Auch die Gäste aus Festlandspanien bleiben aus. Hier beträgt der Rückgang gar über 30%.
Es ist nicht nur eine La Palma -, sondern eine gesamtspanische Krise.

Wie es um die nordeuropäischen Gäste - und hier besonders um die deutschen Urlauber - aussieht, in den nächsten Tagen mehr.

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