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Kopfstand! Der Blick in die Spiegelfläche des
Magic I Teleskop (oben) auf dem Roque de los Muchachos vermittelt eine verkehrte Welt. Das Spiegelbild vom Hintergrund ist nicht seitenverkehrt sondern vertikal auf den Kopf gestellt. Anlässlich unserer
La Palma Exkursion stand am Samstag ein Besuch auf dem Dach der Insel, im Observatorium (ORM) dem zweitgrößten auf diesem Globus, auf dem Programm. Die 2 Tscherenkow Teleskope mit je 17 m Durchmesser sind für die Beobachtung und Messung von Gammastrahlen aus den Tiefen des Weltall gebaut. Auch die Konstruktion hinter den Spiegeln gibt zunächst einige Rätsel auf . Ein wildes Knäuel von Stabilisatoren und Verbindungsstangen ermöglicht jedes Spiegelsegment einzeln anzusteuern und zu justieren.
Bei diesem Projekt sind auch verschiedene deutsche Universitäten beteiligt. In der Vergangenheit hatte ich schon mehrfach Gelegenheit mit deutschen Wissenschaftlern zu reden. Es soll sich in Kombination der beiden Spiegel um das derzeit leistungsstärkste Gammastrahlenteleskop der Welt handeln. Aber damit nicht genug. Wir besitzen auch das
weltgrößte normale
Spiegelteleskop - unser
Gran Telescopio Canarias (Grantecan) mit einem Spiegeldurchmesser von 10,40 m. 2009 wurde es eingeweiht. Die Spiegel übrigens sind "Made in Germany" und wurden von der Fa. Schott in Mainz gefertigt.
Insgesamt 19 Nationen von Mexiko über die USA bis Schweden sind bei den jetzt 14 fertig installierten Teleskopen auf La Palma beteiligt. Zur
ORM gehören auch die Sonnenteleskope auf dem Teide in Teneriffa. Zusammen bilden die Observatorien das
European Northern Observatory. Es war die klare Luft, der meist wolkenlose Himmel und die in der Nacht nicht von künstlichen Lichtquellen überstrahlte Atmosphäre die 1979 den Ausschlag für La Palma gaben. In der Seitenleiste sind auch Verlinkungen zu den auf dem Roque de los Muchachos installierten
WebCams.
Drei Inseln - aber alles La Palma. Ich stehe bei dieser Aufnahme auf dem Roque im Norden. Vor mir die 1500 m tiefe und 9,9 km breite Caldera de Taburiente. In der Mitte der Pico Bejenado (1857 m) als südlicher Caldera-Abschluss, dann die von einem Wolkenband verhüllte Cumbre Nueva und am Horizont der südlichste Inselteil, die Cumbre Vieja. Alles zusammen rund 49 km lang. Auch sind von hier auf 2426 m Höhe die Nachbarinseln Teneriffa, La Gomera und El Hierro gut zu erkennen.
Am Montag geht es mit unserer Exkursion Teil II weiter - ich werde berichten.
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