
"Die Quelle der Vulkane in Nordwest-Afrika liegt jenseits von Afrika im Atlantischen Ozean", sagt Svend Duggen vom Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) in Kiel. Den Schlüssel für diese Erklärung fand der Geoforscher zusammen mit seinen Kollegen im chemischen Fingerabdruck der erstarrten Lavamassen. Sowohl auf den Kanaren als auch im Atlas-Gebirge weisen die Gesteine fast identische Isotopen-Anteile von Elementen wie Blei, Strontium, Lanthan oder Neodym auf. Alle haben ihren Ursprung in einem so genannten Hot-Spot, durch den noch heute aus bis zu 2900 Kilometer Tiefe Magma zur Oberfläche wandert. Dieser Schlot ließ in den letzten 70 Millionen Jahren das heutige Urlaubsparadies der Kanarischen Inseln, aber auch über Verzweigungen die Inselgruppen der Azoren und der Kapverden entstehen.
Auch wenn sich der gigantische Tunnel noch heute durch den oberen Erdmantel in 60 bis 300 Kilometer Tiefe erstreckt, gelten die Atlas-Vulkane längst als erloschen. Doch der Hot-Spot fördert noch immer flüssiges Gestein an die Erdoberfläche und führte zuletzt 1971 zum Ausbruch des Vulkans Teneguia an der Südspitze von La Palma. "Aber das Atlas-Gebirge hebt sich noch heute", sagt Duggen. Verantwortlich seien Bewegungen im oberen Erdmantel, zu denen auch Magmamassen im Lava-Tunnel beitragen könnten ... weiterlesen
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