Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Freitag, 1. August 2014

Fuente Santa - Heilquelle mit Wunderwasser ?

Was verbirgt sich hinter der Heiligen Quelle?

Auch im Untergrund hat La Palma einiges zu bieten. Ob Lavaröhren, Höhlen oder die Suche nach der verschollenen Fuente Santa  - der Heiligen Quelle. Jahrelang hat man gebohrt und gesucht und wurde nun endlich fündig (Foto: Stolleneingang). Es ist die heiße Thermalquelle, nach der der Ort Fuencaliente im Süden der Insel, seinen Namen bekommen hat. Es war die damals weithin bekannte Heilquelle die beim letzten Ausbruch des Vulkan San Antonio im Jahre 1677 verschüttet wurde. Das war unser heutiges Ziel nach Abschluss der Bauarbeiten das vollendete Werk etwas genauer zu inspizieren. Für registrierte Besucher (Anmeldung beim Cabildo oder Ayuntamiento Fuencaliente) ist an einigen Donnerstagen im August ein Besuch noch möglich.

Am Fuße eines großen Steinkreuzes soll sich diese Heilquelle befunden haben. Der Blick links aus einem Spalt im Stollen zeigt die südliche Aussenwand des Vulkan San Antonio. In der Wand befindet sich bei genauer Betrachtung (auf dem Foto nicht zu erkennen) ein von Lavakanälen gebildetes Kreuz. In zwei Tümpeln mit den Namen San Lorenzo und San Blas soll sich mit den Gezeiten bis zu 60° heißes Quellwasser erhoben haben und dann bei Ebbe wieder verschwunden sein. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Heilkraft dieser Quelle schnell über die Grenzen bekannt. Patienten aus ganz Europa und Amerika kamen um eine Linderung ihrer Leiden bei Syphilis, Rheuma, Lepra, Arthritis oder bei Hauterkrankungen zu finden.

So wie auf dem Foto links in Nähe des Stolleneingang könnten die Heiltümpel ausgesehen haben. Das Heilwasser wurde in Fässern auch bis nach Antwerpen und Kuba exportiert. Es war damals die größte Einnahmequelle der Insel. Der heutige Ortsteil von Fuencaliente "Las Indias" wurde gegründet. Dieser Name steht für reiche Bewohner, so wie auch zurückkehrende und vermögende Kuba und Südamerika Emigranten (Indianos) genannt wurden.
Eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang am 13. November 1677 brach die Hölle los. Der Vulkan San Antonio ergoss aus 13 Schloten seine Magma und verschüttete die Fuente Santa unter einer 60 Meter dicken Lavaschicht. Damit wurde auch die wichtigste Einnahmequelle begraben.

Über mehrere Jahrhunderte wurde nach der Quelle ergebnislos gebuddelt, geschaufelt und gesucht und erst jetzt wieder gefunden. Das glauben zumindest die Ingenieure um Carlos Soler. Ob die Orginalquelle tatsächlich gefunden oder nur ein Nebenarm der Quelle angebohrt wurde, darüber sind sich auch die Fachleute nicht sicher.
Der Stollen führt über einen 180 Meter langen Gang in Richtung Steinkreuz zur Außenwand des San Antonio. Eine 60 Meter dicke poröse Lavaschicht liegt über dem Tunnel. Wie in einem Käfig ist der Gang mit Stahlträgern gegen herabstürzende Steine abgesichert. In dicken Alurohren wird Aussenluft in den Kanal gepresst. So ist immer genügend Sauerstoff und kühlende Luft auch am Ende des Ganges vorhanden. Die Nähe zum Vulkan lässt die Tunnelwände immer wärmer werden. Das im Untergrund von Vulkanen vermehrt austretende Kohlendioxid (CO²) wird dadurch auch verdünnt und rasch aus dem Tunnelsystem geblasen. Entsprechende Kontroll- und Messgeräte sind vorhanden. Trotzdem wurde vor Betreten des Stollen eine schriftliche Erklärung (Haftungsausschluss bei erhöhter Gaskonzentration) abverlangt.

So sieht also nun die "neue" Fuente Santa aus. Aus dem Boden treibt 39,8° warmes Thermalwasser in die Höhe. Es hat eine hohe Konzentration von Kalzium - in einem Kohlensäure-Bicarbonat- Gemisch und andere Spurenelemente. Quellen mit einer ähnlichen Wasser- Zusammensetzung gibt es nur in Vichy, Frankreich und in Bad Nauheim, Deutschland. Das stark salzhaltige Thermalwasser ist zum Trinken - also für die innerliche Anwendung - nicht geeignet. Starke oberflächige Salzausblühungen verführen auch nicht unbedingt zum Genuss.

Marie (Foto) hat es getestet. "Reines Meereswasser schmecke da noch lecker. Aber auf der Haut fühle es sich gut an. Die Haut würde sofort geschmeidiger und gestrafft".

Noch ist die Wasserausbeute gering. Es gibt aber schon hochtrabende Pläne für den Bau eines Balneario - eines Heilbades - oder eines Wellness- Tempel. Auch über den weltweiten Export unseres "Wunderwasser" wird nachgedacht.

Träume und Vorstellungen sind die eine Seite, die machbare Realität aber die Rückseite. Am Geld und den finanziellen Möglichkeiten ist hier schon manches gescheitert. Ich habe mir auf jeden Fall eine Flasche dieses Heilwasser zum Testen eingepackt. Ob es den Haarwuchs meines Kopfes anregt oder den Blumenkübel zu üppiger Blüte animiert - im Erfolgsfall werde ich natürlich darüber berichten.

2 Kommentare:

  1. hallo und gruesse.....wo kann man den eine Flasche dieses Heilwasser erwerben ??? gruss klaus

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    1. Hallo Klaus,
      im Moment nur vor Ort im Stollen und nicht käuflich. Es war ein Geschenk des Cabildo Insular.
      Gruß
      Manfred

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