Wichtigstes Exportprodukt – Bananen “Plátanos” made aus La Palma.
Der Bananenanbau ist immer noch der Hauptwirtschaftszweig auf La Palma. Obwohl die Anbaufläche nach Hektar auf Teneriffa größer als auf La Palma ist, hat im Jahre 2012 La Palma mehr exportiert. Eine intensivere Bewirtschaft trotz kleinerer Flächen, üppige Subventionierung durch die EU und mangels anderer Perspektiven, lassen den Bananenanbau weiter gedeihen.
Erstmals ging jetzt im Jahre 2013 der Export leicht zurück. Wie die Organisationen der kanarischen Bananenerzeuger (Asprocan) mitteilte, wird der Konkurrenzdruck aus Südamerika größer. Hauptabsatzmarkt der Kanarischen Bananen bleibt das spanische Festland.
Bio Bananen aus La Palma ?
Die Ausdehnung des Biomusa-Projekt – der Bio-Bananen, das sich auf Forschung und nachhaltige Entwicklung des Bananenanbau ohne chemische Pestizide konzentriert, soll weiter forciert werden. Massenproduktion in Monokulturen und Bio lassen sich allerdings schlecht kombinieren. Auch können durch die steilen Anbauflächen auf La Palma kaum Maschinen eingesetzt werden. Der südamerikanische Konkurrent hat hier andere geologische und geografische Möglichkeiten und die Arbeitskraft ist wesentlich günstiger. Vielfältige Versuche die kanarische Banane (Musa Paradisiaca) mit ihrem höheren Nährstoffgehalt und dem wesentlich besseren Geschmackserlebnis auch in anderen europäischen Ländern einzuführen, brachte bis jetzt wenig Erfolg.
Auch Deutschland, als Bananen-Weltmeister mit dem höchsten pro Kopf Verbrauch an Bananen, konnte durch Marketing Maßnahmen noch nicht überzeugt werden. Probier- und Verkaufsaktionen in den Obst- und Gemüseabteilungen großer Kaufhäuser, wie im KaDeWe in Berlin oder Kaufhof brachten keinen nennenswerten neuen Absatz.
Der Geschmack allein macht es nicht aus. Ein Massenprodukt verkauft sich immer noch über den Preis. Auch die Bio Banane zieht nur bei einem begrenzten Käuferkreis. Der höhere Preis lässt viele Normalverbraucher zurückschrecken und dann doch zur günstigeren Chiquita &Co. aus Ecuador oder Guatemala greifen. Egal unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen dort der Bananenanbau auch betrieben wird.
Bio-Anbau, Bio-Produkt, nachhaltige Erzeugung oder Bio Gemüse aus China – eine in letzter Zeit stark strapazierte Wortkombination. Auch die großen Konzerne mischen inzwischen im Biomarkt mit und versuchen ihre Produkte mit dem verkaufsfördernden BIO Siegel zu schmücken.
Haben es überhaupt Karotten aus China verdient nach einem langen Transportweg um den halben Globus noch als Bio Produkt im deutschen Regal zu liegen. Der Anbau mag ja “Biologisch” gewesen sein. Der Energieverbrauch und die ausgestoßenen Schadstoffe auf dem Transport machen aber dieses Prädikat längst wieder zunichte. Auch von “Frische”, selbst wenn es noch den optischen Anschein hat, ist längst nicht mehr zu reden. Künstliche Konservierung, Gase und andere Erhaltungs-Methoden müssen eingesetzt werden.
Ähnlich sieht es mit unseren Bananen aus. Grün geerntet, den Reifezustand durch Unterkühlung unterbrochen, über 3600 km mit dem Containerschiff transportiert und frühestens nach einer Woche im deutschen Supermarkt.
Unter BIO verstehe ich etwas anderes. “Gestern in Nachbars Garten geerntet und heute frisch auf den Tisch”. Klingt vielleicht naiv – aber das ist mein Vorstellung für ein Bio Produkt.
Auch die Bio Zertifikations-Stellen und Verbände, lassen sich längst vor den Werbekarren der Konzerne spannen. Es ist auch für sie ein Geschäft. Geld regiert die Welt und das macht auch nicht vor BIO halt.
Letztendlich liegt es aber an der Bequemlichkeit und Gutgläubigkeit der Verbraucher, denn sie kaufen das Produkt. Jeder sollte sich vor dem Kauf erst die Frage stellen:
Kann es sein, dass Obst oder Gemüse aus fernen Ländern jetzt noch die zugesicherte Eigenschaften hat. Vertraue ich lieber den Werbesprüchen und einem Siegel oder meinem eigenen Kopf?
Ob Bio oder Nicht – letztendlich sollte der Geschmack entscheiden. An einer Banane ist nicht viel künstlich zu verändern. Sie ist eines der wenigen Produkte die schon mit ihrer Verkaufsverpackung an der Staude wächst. Ein Biss in die aromatische kanarische Banane wird dann schnell den Unterschied zeigen. Mit 22 % Fruchtzucker Anteil enthält sie rund 5 % mehr Nährstoff als der südamerikanischen Konkurrent. Sie ist durch den kürzeren Transportweg “Frischer” und stammt aus Europa.
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