Die Heißluftballon Tradition von La Palma birgt auch Gefahren.
Ob Tradition, Hobby oder Sport auf La Palma. Es ist schon ein erhabender Anblick, wenn solch ein großer Heißluftballon, dann endlich in den Himmel steigt. Unbemannt - ein Modell Heißluftballon anlässlich der Fiesta de la Cruces (Kreuzfest) in San Isidro (Gemeinde Brena Alta) auf La Palma. Seit vielen Jahren bauen die Anwohner große und kleine Heißluftballone, um sie dann zum Kreuzfest am 3. Mai Steigen zu lassen. Dutzende Heißluftballone schweben in unterschiedlicher Höhe mit dem Wind meist Richtung Westen über die Cumbre von La Palma.
Im Idealfall gehen sie weit draußen auf der Westseite von La Palma im Atlantik nieder. Für diesen (Fotos) aus Papier gebauten Heißluftballon mit mehr als 5 Meter Höhe, musste zum Start ein extra Gerüst errichtet werden.
Jedoch Papier und Feuer können eine gefährliche Kombination ergeben. Kurz nach dem Start erfasste eine Windböe den Ballon und brachte ihn in Schräglage. Als Feuerball stürzte er zurück auf das Startgelände, ohne Schaden anzurichten.
Wenn das aber im Flug über dichtem Wald oder trockenen Berghängen geschieht, kann das größere Folgen haben. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder kleine bis mittlere Waldbrände, die von der Feuerwehr gelöscht werden mussten. Auch im Monat Mai kann es auf La Palma bereits sehr trocken sein. Ein Funke genügt und das Unterholz steht in Flammen.
Aber die Tradition geht vor, wie mir ein bereit stehender Feuerwehrmann vom Medio Ambiente erklärte. Zumindest bis zum Jahre 2008 hatte die Tradition Priorität. Genau an diesem 3. Mai 2008 standen die Winde nicht ganz so günstig. Statt unseres normal aus Nordost kommenden Passatwind, wurden die Heißluftballone nach Osten über den Flugplatz Mazo abgetrieben. Der Flugbetrieb musste eingestellt werden, was natürlich die Guardia Civil auf den Plan rief.
Internationaler Flugverkehr und Tradition vertragen sich nicht. Seit 2008 ist der Start von Modell- Heißluftballonen auf La Palma offiziell nun verboten.
Auch ohne Verbot gab es auf La Palma und den anderen Westinseln nie bemannte Flüge mit Heißluftballonen. Die kleinen Inseloberflächen bieten zwar einen Startpunkt, aber keine Landemöglichkeit. Nur auf dem Atlantik könnte ein Ballon wieder aufsetzen.
Es sei denn, man benutzt die starke West- Strömung der Winde um nach Amerika zu gelangen. Genau dies schaffte am 9. Februar 1992 erstmals Jesus Gonzales Green und Thomas Feliu Rius. 500 Jahre nach Christopher Columbus nutzen sie den gleichen Antrieb um mit ihrem Helium- Ballon nach Venezuela zu fahren.
Von Hoya del Morcillo auf El Hierro (siehe Erinnerungstafel), einem Refugium (Freizeitgelände), kamen sie nach 120 Stunden und 10 Minuten in La Esperanza in Venezuela an. In 5 Tagen führte ihre Fahrt über 5046 Seemeilen (9345 km) und wurde seit dem nicht mehr wiederholt oder gar die Zeit unterboten.
Noch ein Hinweis in eigener Sache:
Unter Kanaren NEWS (www.lapalma1.net) werden in Zukunft alle Inselbeiträge zusammen gefasst. La Palma, El Hierro, La Gomera und die Kanarenkreuzfahrt dann gemeinsam an einer Stelle.
Es ist für mich einfacher beim Schreiben und für Sie sicher beim Lesen.
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