Glutroter Nachthimmel

NEWS:
10.23 Uhr .....
- jetzt über 250 Löschkräfte mit 30 Fahrzeugen im Einsatz.
- 2 Helikopter der BRIF Löschtruppe eingetroffen
- Feuer wütet nicht mehr ganz so schlimm - Rauchschwaden und Aschepartikel ziehen durchs Aridanetal Richtung Meer
- 27 Personen mußen bisher wegen Rauchvergiftung behandelt werden.
13.05 Uhr - wie der Sender RTV meldet, konnte das Feuer Richtung Norden und an der Südflanke unter Kontrolle gebracht werden. Richtung Cumbre Neva (Berge) kämpft man verzweifelt weiter. Es besteht die Gefahr einer Ausbreitung Richtung Osten. Bisher seien 15 Häuser beschädigt und rd. 850 ha Land den Flammen zum Opfer gefallen.
15.00 Uhr - falls der Wind nicht seine Richtung ändert, könnte das Feuer noch heute unter Kontrolle gebracht werden, so die Aussage der Inselpräsidentin Guadelupe Tano.
- die Guardia Civil geht von Brandstiftung aus - entsprechende Untersuchungen sind eingeleitet.

Fotos vom gestrigen Abend aus der Brandregion oberhalb von El Paso. Bisher gab es einen verletzten Löschhelfer der sich am Schlachthof "Madadero Insular" Brandwunden an den Armen zugezogen hat. In der alten Tabakfabrik in El Paso wurde nun zusätzlich zum Evakuierungslager auch noch eine medizinische Erstversorgung eingerichtet.

Die Verbindungs- straße von Brena Alta auf der Ostseite über El Pilar und die LP 212 nach Tacande wurden für den Verkehr gesperrt und stehen nur den Löschmannschaften zur Verfügung.
Die ganze Nacht über war auch von der Ostseite der glutrot erleuchtete Himmel über der Cumbre zu beobachten. Heute Morgen sind wahrscheinlich aufgrund der Windverhältnisse keine Rauchschwaden zu entdecken.

Waldbrände sind wir auf La Palma gewohnt und man war aufgrund der trockenen Wintermonate auf diesen Fall auch vorbereitet. Zusätzliches Löschpersonal, rund um die Uhr besetzte Beobachtungstürme, zusätzliche Wasserentnahmestellen und dafür geeignete Löschhubschrauber wurden bereits im Juni auf der Insel stationiert.
Ziel war es möglichst schnell entstandene Brände mit allen Mitteln bereits im Keim zu ersticken. Das hat auch so in der Vergangenheit gut funktioniert.
Dumm war nur, daß diese Hubschrauberbrigade gerade gestern Morgen nach Teneriffa verlegt wurden. Dort wütet bereits seit drei Tagen ein Waldbrand.
Als es gestern gegen 12.00 Uhr hier los ging fehlte diese Löschkraft und der Brand konnte sich in Windeseile ausbreiten. Mit den vorhandenen zwei Bell Hubschraubern konnte nicht viel gegen die lodernden Flammen ausgerichtet werden.
Schlimme Erfahrungen haben wir 2009 gemacht, als der gesamte Südteil der Insel in Flammen stand.
Wer hier mal Nachlesen möchte:  Brandbilanz 2009

Die Nachrichtenlage heute Morgen ist noch dünn. Ich werde weiter informieren.