Zum ersten Mal wurde in Santa Cruz de La Palma an eine geschichtsträchtige und leidvolle alte Epoche erinnert.
Am Freitag, dem 21. Juli 1553 um die Mittagszeit stürmten 700 Piraten unter dem Kommando des französischen Korsaren Francois Le Clerk - auch unter dem Namen "Pata de Palo" (das Holzbein) bekannt, die Hauptstadt. Mit Raub, Totschlag und Brandschatzung plünderten die Piraten die damals wohlhabende Stadt aus. Über 9 Tage bis zum 30.7.1553 loderten die Flammen und legten Santa Cruz in Schutt und Asche.
Und die "Piratenbraut" im richtigen Outfit durfte natürlich auch nicht fehlen. Stilecht mit einem ausgestopften Papagei auf der Schulter, selbstbewusst und die Goldschätze der Haupstädter zum Greifen nah im Auge.
Wenn man den alten Aufzeichnungen glauben darf, hatte keiner der Bewohner mit einem Piratenangriff gerechnet. Eine geordnete Evakuierung war nicht mehr möglich. Auch ein letzter Schlichtungsversuch der Franziskaner Mönche endete mit deren Tod. Francois Le Clerk`s Mannen konnten ungehindert Wüten und alles Wertvolle zusammenrauben.
Erst der Aufmarsch eines Bauernheer aus dem Norden um Garafia, mit Balthasar Martin (Foto oben) an der Spitze, konnte den Rückzug der Piraten etwas beschleunigen. Mit vollen Schatzkisten bestiegen die Plünderer ihre Beiboote und konnten unversehrt mit ihrer Flotte am Horizont verschwinden.
Eine Laiengruppe aus La Palma war Initiator und hatte in selbstgenähten Kostümen zum ersten Mal versucht, die doch für Santa Cruz wichtigen Ereignisse nachzustellen. Mehrere Stationen in der Altstadt, wie die für die Piraten reichen aber unnützigen kirchlichen Einrichtungen oder wohlhabende Handelshäuser, wurden angegangen und ... "geplündert".
Es war auch interessant die kleinen Details, wie die Schuhe oder Strümpfe (Foto links) näher in Augenschein zu nehmen. Auch wenn sicher nicht alles stilecht war, doch Anlass für Viele sich mit einem Korsaren gemeinsam Ablichten zu lassen.
Noch fanden sich nur wenige Besucher ein. Die Vorlage ist aber ausbaufähig. Mit einer voll aufgetakelten Santa Maria und mehr Pulverdampf, könnte sich die Veranstaltung in den nächsten Jahren zu einem Magneten entwickeln.
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