Kanaren News (El Hierro-La Gomera-La Palma)

Samstag, 26. Mai 2012

Vulkan San Juan II

In Fortsetzung meiner Schilderung um den 1949 ausgebrochenen Vulkan "San Juan" auf La Palma heute einige weitere Details zum Istzustand.
Wie eine Eis- oder Gletscherschicht erscheint auf den ersten Blick eine erstarrte Schichtung am Eingang zum Lavatunnel. Eine Mischung die wahrscheinlich im Lavakanal aufgetrieben wurde und an der Oberfläche schwamm bevor sie erstarrte. Von der Farbe vergleichbar mit den "Restingolitas" vom Eldiscreto, allerdings mit keiner porösen Struktur, sondern glatt wie Eis oder geschliffener Marmor und etwas dunkler. Vom Material könnte es Quarz bzw. Sedimentgestein sein, das genügend Zeit hatte auszugasen und daher nicht die typischen Adern und Kanäle im Innern aufweist. Auch vom Gewicht her tippe ich auf Vollmaterial.




Unzählige kleine Lavaröhren in den Außenwänden des Kanal. Einige nur 50 - 80 cm tief, andere aber viele Meter verlaufend und ohne sichtbares Ende. Die Decken in den Haupthöhlen sind nur wenige Zentimeter dick und extrem Einsturzgefährdet. Das Begehen oder Betreten der oft von außen nicht sichtbaren Schwachstellen, sollte nur in Begleitung eines ortskundigen Führers erfolgen. Oft verbergen sich unter der vermeintlich tragenden Haut 6 bis 8 m tiefe Hohlräume, die bei Belastung einbrechen. Das klang ja auch schon in den Kommentaren an.



Wie in einer Tropfsteinhöhle mit herabhängenden messerscharfen Stalaktiten ist die Höhlendecke behangen. Herabtropfende, heiße und flüssige Lava ist augenblicklich erstarrt. Eine fantastische und bezaubernde Unterwelt wird sichbar. Nur mit Helm und guter Beleuchtung zu betreten! Der Boden ist übersät von herabgestürzten Trümmerteilen - oft Zentner oder sogar Tonnenschwere Brocken, die überklettert oder umgangen werden müssen. Die Decken und die Wände sind gesprungen und mit großen Rissen durchsetzt. Es besteht Steinschlaggefahr!



Wie eine Bob- oder Rodelbahn verläuft der Lavakanal noch kilometerweit nach unten. Hier stehe ich im offenen Mittelteil. Die gesamte Breite des Lavastrom dürfte hier gut 60 bis 80 m betragen haben.
In den nächsten Wochen habe ich vor, weitere Teile dieses Lavastrom zu erforschen und natürlich darüber zu berichten.

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