In Fortsetzung meiner Schilderung um den 1949
ausgebrochenen Vulkan "San Juan" auf La Palma heute einige weitere Details zum
Istzustand.
Wie eine
Eis- oder Gletscherschicht erscheint
auf den ersten Blick eine erstarrte Schichtung am Eingang zum Lavatunnel. Eine
Mischung die wahrscheinlich im Lavakanal aufgetrieben wurde und an der
Oberfläche schwamm bevor sie erstarrte. Von der Farbe vergleichbar mit den
"Restingolitas" vom Eldiscreto, allerdings mit keiner porösen Struktur, sondern
glatt wie Eis oder geschliffener Marmor und etwas dunkler. Vom Material könnte
es Quarz bzw. Sedimentgestein sein, das genügend Zeit hatte auszugasen und daher
nicht die typischen Adern und Kanäle im Innern aufweist. Auch vom Gewicht her
tippe ich auf Vollmaterial.

Unzählige kleine Lavaröhren in
den Außenwänden des Kanal. Einige nur 50 - 80 cm tief, andere aber viele Meter
verlaufend und ohne sichtbares Ende. Die Decken in den Haupthöhlen sind nur
wenige Zentimeter dick und
extrem Einsturzgefährdet. Das
Begehen oder Betreten der oft von außen nicht sichtbaren Schwachstellen, sollte
nur in Begleitung eines ortskundigen Führers erfolgen. Oft verbergen sich unter
der vermeintlich tragenden Haut 6 bis 8 m tiefe Hohlräume, die bei Belastung
einbrechen. Das klang ja auch schon in den Kommentaren an.

Wie in einer
Tropfsteinhöhle mit herabhängenden messerscharfen
Stalaktiten ist die Höhlendecke behangen. Herabtropfende, heiße und flüssige
Lava ist augenblicklich erstarrt. Eine fantastische und bezaubernde Unterwelt
wird sichbar. Nur mit Helm und guter Beleuchtung zu betreten! Der Boden ist
übersät von herabgestürzten Trümmerteilen - oft Zentner oder sogar Tonnenschwere
Brocken, die überklettert oder umgangen werden müssen. Die Decken und die Wände
sind gesprungen und mit großen Rissen durchsetzt. Es besteht
Steinschlaggefahr!
Wie eine Bob- oder
Rodelbahn verläuft der Lavakanal noch kilometerweit nach unten. Hier stehe ich
im offenen Mittelteil. Die gesamte Breite des Lavastrom dürfte hier gut 60
bis 80 m betragen haben.
In den nächsten Wochen habe ich vor, weitere Teile
dieses Lavastrom zu erforschen und natürlich darüber zu berichten.
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