Brauchtum:
Ein Ei - ein Osterei. Erst die Farbe und Bemalung macht ein normales Hühnerei zu einem Osterei. Ein alter Brauch aus Nord- und Mitteleuropa, der hier auf La Palma unbekannt ist.
Die abgebildeten Ostereier dürften allerdings auch in Deutschland kaum bekannt sein. Kleine Kunstwerke für die meine Frau Marie zur kunstvollen Verzierung ganze Nächte opferte. Genau genommen sind es keine Eier - zumindest keine Hühnereier, sondern Lebkuchen- Eier. Eine alte böhmische Tradition die wir auch hier pflegen.
Genauso wie die mit Wachs verzierten echten Hühnereier (links).
Ich erinnere mich immer wieder daran, als ich meiner palmerischen Freundin Montse vor Jahren ein Osternest mit einem Schokohasen überreichte. Erstaunte Blicke erst aufs Nest - dann zu mir.
"Ja das ist der Osterbrauch in Deutschland. Der Osterhase bringt bunte Eier".
Jetzt wurden ihre Augen noch größer und fragender. Montse: "Ich wusste gar nicht, dass bei euch das Conejo (dt. Kaninchen) Eier legt".
Das konnte ich dann aufklären. So lässt sich auch erklären, dass oft noch im November in den Supermarktregalen die nicht verkauften Schokohasen stehen. Auf Nachfrage für nordeuropäischen Kunden angeschafft, aber für viele Palmeros nicht dem eigentlichen Zweck - dem Osterfest, zu zuordnen.
Es lässt sich überhaupt nicht leicht erklären, warum gerade der Hase die bunten Eier bringt. Genauso wenig einleuchtend wie am Heiligen Abend das Christkind Geschenke unter dem Tannenbaum platziert.
Hier auf La Palma werden die Weihnachtsgeschenke von den Heiligen Drei Königen am 5. Januar überreicht. Im Grunde auch viel logischer.
So hat jede Kultur ihre eigenen Sitten und Gebräuche. Eine Vermischung alter heidnischer Bräuche und unserer neuzeitlich christlichen Vorstellung.
Von dem amerikanischen Coca-Cola Santa Claus (war ursprünglich eine Werbefigur) oder dem Halloween erst gar nicht zu reden.
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