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Es vergeht kaum ein Tag an dem vom nahen Flugplatz Mazo der Rettungshubschrauber der Grupo de Emergencia y Salvamento (GES) del Gobierno de Canarias startet. Inzwischen können wir genau unterscheiden, ob es sich um einen Werkstattflug oder einen Rettungseinsatz handelt. Wenn der schwarz-rote Helikopter mit dem auffälligen Kanaren Wappen quer über die Startbahn und im Tiefflug über unsere Köpfe Richtung Berge fliegt, hat er es eilig.
"Die suchen wieder einen Touri" so meist der Kommentar meines 10-jährigen Sohnes. Nicht immer ist es ein Rettungseinsatz, aber meist ist dann wieder etwas passiert.
So auch gestern gegen 16.00 Uhr als bei Tijarafe auf der Westseite ein 60-jähriger deutscher Gast beim Wandern in das Barranco de la Barquilla abstürzte. Mit seiner Frau befand er sich am 1. Mai auf einer Wandertour und stürzte von einem schmalen Trampelpfad 5 Meter in die Tiefe. Der Wanderer wurde schwer verletzt und konnte von den sofort herbei eilenden Hilfskräften in dem unwegsamen Gelände nicht vom Boden aus geborgen werden. Nur aus der Luft war eine Rettung möglich (Foto: Cecoes). Der GES Helikopter nahm den Verletzten mit der Seilwinde an Bord und brachte ihn auf dem schnellsten Wege in das Inselhospital.
Auch wenn die ärztliche Versorgung auf La Palma im Argen liegt und mit dem deutschen Gesundheitssystem bei weitem nicht konkurrieren kann, funktioniert die Notfallversorgung aber bestens und schnell.
Es ist immer wieder überraschend und unverständlich wie so manche Touristen Wanderungen hier angehen. Mit für vielleicht Promenaden-tauglichen Badelatschen, Sandalen oder Turnschuhen begeben sie sich auf Hochgebirgstouren. Die Gefahr die von dieser Fußbekleidung ausgeht, ist vielen nicht bewusst. Ein Beinbruch oder eine Verstauchung, die das Weiterwandern unmöglich macht, löst dann immer einen Rettungseinsatz aus.
Die Inselregierung will in Zukunft für derartige provozierte Rettungseinsätze auch den Verursacher zur Kasse bitten.
Ob der für ein Video geplante tollkühne Sprung von Deck 7 der AIDA ins Hafenbecken, der Tourist mit Badelatschen auf dem Roque de los Muchachos, ohne einen Tropfen Trinkwasser mit einem Kreislaufkollaps auf der 19 km langen Vulkanroute oder wenn der Badegast trotz roter Warnfahne in Seenot gerät - geholfen wird, aber auf seine Kosten.
Es ist mehr als Richtig, dass nicht der ohnehin krisengeschüttelte Canario diese vermeidbaren Einsätze finanzieren soll.
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